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Geschichte von Istein

Von Istein dem Dorf ist zu ersten (erhaltenen) Mal um 1180 die Rede: dem Domkapitel Basel wird der Besitz der "curtim de Hiesten", dem Hof zu Istein, bestätigt. Auch wenn die betreffende Urkunde eine Fälschung ist (datiert auf 1139) - den Hof muß es bei der Abfassung gegeben haben. Tatsächlich waren Bischof und Domkapitel Basel nicht die ersten Besitzer, sondern das Kloster Murbach im Elsaß. Wann der Hof gegründet, und wann wieviel Dorf Istein drumherum bestanden hat - wir wissen es nicht.
 
Überhaupt erfahren wir wenig zum Dorf und den Dörflern darin. Meist geht es um Burg Istein und deren Rechte: "item ouch sint die Salmen zengt vnd die Lachsen zuoge vf dem rine der burg, zwischen aller heiligen vnd sant andres tage, und heissent die voegtzúge. Item ouch hat man guete kúntschaft, daz das blinde Wasser gehoert an die burg. Item ouch hat die burg einen Zol den rin vff." (1386).
 
1443 fliegen die Fetzen. Der Bischof fordert eine Sondersteuer, die Leute aus Istein, Huttingen und Schliengen wehren sich. Man zieht den Bundschuh auf - Aufstand! Der Bischof greift zu den Waffen. Istein und Huttingen gaben anscheinend rechtzeitig klein bei, die Schliengener werden besiegt und zahlen einen hohen Preis. Niemals wieder wird der Bischof militärisch gegen seine rechtsrheinischen Ortschaften vorgehen.
 
Dicke Aktenbündel (1437-1778) betreffen Huldigungen. Jeder neu gewählte Basler Bischof versammelt "seine" Leute um sich, die ihm dann die Treue schwören. Oder auch nicht - oft genug können Dörfler Bedingungen durchsetzen. Im 15. Jh. reitet der Bischof um, die Isteiner und Huttinger leisten ihren Schwur in Schliengen. Im 16. und 17. Jh. schickt der Bischof Stellvertreter. Ab ca. 1700 müssen die bischöflichen Leute dann nach Arlesheim oder Birseck oder Porrentruy, mit Einführung der Reformation hat der bischöfliche Hof die Stadt Basel verlassen. Der Aufwand ist enorm - die Dörfler kommen bewaffnet, müssen aber mehrfach "Ausland" (Vorderösterreich, Markgrafschaft, Stadt Basel) durchqueren. Jeder Transit braucht Genehmigungen, und natürlich eine ebenfalls bewaffnete Eskorte. Nach dem Schwur steht eine Bewirtung an, und wieder Passierscheine und Wachtruppen für den Rückmarsch. 1756 kommt es zur Katastrophe: ein vollbesetzter Weidling zerschellt bei Istein am Fels, beim nachfolgenden Tumult wird auch ein zweiter Weidling zum Sinken gebracht. 10 Personen finden den Tod.
 
Felsen und Stromschnellen machten den Rhein zwischen Kleinkems und Efringen extrem gefährlich, und immer wieder kam es hier zu Unfällen. Kein Wunder, daß die Ortskenntnis der Isteiner Fischer und Schiffer quer durch die Jahrhunderte gefragt war!
1832 schreiben Isteiner gar Schiffahrtsgeschichte. Das Dampfschiff "Stadt Frankfurt", am 22.07. in Kehl gestartet, wird zwischen Kleinkems und Istein von 16 starken Bauern über eine reißende Stelle gezogen. Am 28.07. legt das erste Dampfschiff in Basel an. Die Geschichte der Dampfschiffahrt zwischen Straßburg und Basel endet jedoch schon 1843 - die neue Eisenbahn transportiert schneller und billiger. Erst im 20. Jh. wird der Rhein zur echten Wasserstraße.

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